Photoshop ist sicher ein Top-Programm, ist der Industriestandard, ist im professionellen Umfeld sicher schwer zu ersetzen … aber ich bin Hobby-Anwender, ich will Adobe Photoshop loswerden!
Früher konnte man Adobe Photoshop kaufen. Aber in den 2010er Jahren hat der Anbieter sein Lizenzmodell auf ein Abo umgestellt mit der sogenannten Creative Cloud. Damit man nicht ganz so sehr über die monatlich wiederkehrenden Kosten nachdenkt, packte man Cloud-Speicherplatz mit rein und allerhand anderen, für mich komplett uninteressanten Kram.
Ich mache nicht so viel mit Photoshop. Ich bin Hobby-Fotograf. Ab und zu habe ich mal ein Panorama zu „stitchen“. Oder muss eine kleine Collage bauen, mal ein Bild aufpeppen. Mich interessiert der ganze andere Fluff nicht, auch nicht die KI-Funktionen. Ich will eine auf meinem bescheidenen Rechner flüssig laufende Software, die ich 10-20 mal pro Jahr starte um kleine Aufgaben zu erledigen.
Aber warum zum Henker hast du dann überhaupt Photoshop?
Nun, ich kenne es schon ewig, bin damit vertraut. Und: es ist im Adobe Fotoabo mit dabei …
Warum willst du Adobe Photoshop loswerden?
Nein! Ich will das Foto-Abo und damit meine Bindung an Adobe loswerden. Dazu muss ich jede einzelne Komponente mit etwas anderem ersetzen. Auch Photoshop!
Bei meinen Recherchen lande ich bei Serif und Affinity Photo 2, und dem OSS-Vorzeigeobjekt GIMP.
GIMP …
… ist meine erste Wahl, da im Gegensatz zu Affinity Open Source und kostenfrei. Ich hatte früher schon mal Kontakt mit GIMP, damals aber noch keinerlei echten Willen zu einem Wechsel.
Wow, da hat sich echt ne ganze Menge getan. Aber ein bisschen was fehlt mir zum Glück …
1. Es gibt keine Panorama-Funktion
2. Es fehlt eine Art Inhaltsbasiertes Auffüllen
3. Die ganzen nicht-destruktiven Bearbeitungstools für Sättigung und Co sind nicht vorhanden
Gut, schauen wir uns mal um. Das Problem Panorama kann ich gut mit Hugin lösen. Das ist eine eigenständige Software, welche exakt eine Aufgabe hat: Panorama-Stitching. Und die erfüllt es super.
Auch ein Plugin für das inhaltsbasierte Auffüllen ist schnell gefunden: Resynthesizer. Und das Plugin macht einen hervorragenden Job beim Wegradieren von störenden Elementen in Bildern.
Bleibt noch das nicht-destruktive Bearbeiten. Viele Filter in GIMP bieten Vorschauen, aber manchmal muss man seine Eingaben auch mehr oder weniger blind anwenden in GIMP. Das ist in Photoshop eindeutig schöner gelöst. GIMP soll so ein Feature in einem der nächsten Releases bekommen …
Ich beschließe, auf dieses Release zu warten und schaue mir Affinity Photo zur Zeit nicht an. GIMP kann die meisten meiner gewünschten Aufgaben sehr gut erfüllen.
Aber eine Sache ist da noch. Höchstselten habe ich mit Photoshop Videos geschnitten. Diese Timeline hat mir immer wieder die Nerven dabei geraubt, aber ich kam zum Ziel. Ich schaue mir DaVinci Resolve an, und probiere ein wenig herum mit der freien Edition. Wow! Für die zwei Videos im Jahr ist das ein hervorragendes Werkzeug, ich werde für das Video-Editieren Photoshop sicher nicht vermissen.
Bild: Muhammad Usman Nazeer Gilani, Pixabay
